Regierung geht verschärft gegen oppositionelle Christen vor; Banken stellen teilweise Zahlungsverkehr mit griechisch-orthodoxer Kirche ein. (Al Arabiya)
Einordnung: Christen in Syrien haben sich mit der rund vierzigjährigen Regierung der Familie Assad arrangiert. Viele von ihnen fürchten einen möglicherweise aufkommenden sunnitischen Fundamentalismus.
Christen genießen in Syrien im Vergleich zu anderen moslemischen Ländern weitgehende Freiheiten im Rahmen des System. Das gilt besonders auch für Frauen.
Hafez al-Assad, der Vater von Präsident Bashar al-Assad, hat zu Beginn seiner Regierungszeit einen Pakt mit verschiedenen religiösen Minderheiten geschlossen gegen eine zahlenmäßig hoch überlegene sunnitische Bevölkerung: Weitgehende Freiheiten und Rechte eingetauscht gegen Loyalität zur Famille al-Assad. Die Familie al-Assad gehört selbst zur Minderheit der Alawiten.
Aus dieser Perspektive sind auch teilweise pro-syrische Positionen unter Libanons Christen einzuordnen, die sich als Gemeinschaft seit dem Bürgerkrieg 1975-1990 chronisch bedroht fühlen von einer schleichenden Islamisierung des Libanon.
Sowohl bei Christen im Libanon als auch in Syrien gilt das Beispiel Iraks als mahnendes Beispiel für religiöse Intoleranz und Verfolgung nach dem Fall eines Diktators.