Einordnung: Gegenüber dem aus den 1960er (möglicherweise 1940er) Jahren datierenden Gebäude wurde in letzter Zeit eine neue Baugrube ausgehoben. Zudem war in Jahren zuvor eine sechste Etage dem ursprünglich fünfstöckigen Haus illegalerweise hinzugefügt worden.
Verstöße gegen geltendes Gesetz und Bauverordnungen sind im Libanon an der Tagesordnung und werden von korrupten Beamten in den entsprechenden Behörden gegen Zahlung von Bestechungsgeldern toleriert.
Durch den Boom der libanesischen Wirtschaft von Mitte 2008 (Abkommen von Doha) bis Anfang 2011 (Sturz der Regierung Hariri) sind die Mieten im Libanon enorm in die Höhe geschossen, Verdoppelungen sind keine Seltenheit. Zudem werden besonders in Beirut und Umgebung in bereits dicht besiedelten Gebieten sämtliche Baulücken für die Errichtung neuer Gebäude genutzt.
Ältere Gebäude halten den Bauarbeiten in der Nachbarschaft zwar stand, zeigen jedoch regelmäßig Schäden an der Bausubstanz nach dem Einsatz spezieller Bagger, die den Boden nicht ausgraben, sondern mit einem spitzen, überdimensionalen Meißel anstelle der Schaufel zunächst aufhämmern.
Zum Einsatz kommen dabei Hydraulikhämmer, die in Steinbrüchen genutzt werden. Die Bodenbeschaffenheit an der schnell ins Gebirge ansteigenden Küste des Libanon macht den Einsatz dieser Geräte notwendig. Erschütterungen des Bodens sind dann oft in der gesamten Nachbarschaft deutlich zu spüren.