Kommentar zum “Arabischen Frühling”: Demokratie, Diktatoren und die arabische Welt

Kommentar zum “Arabischen Frühling”: Demokratie, Diktatoren und die arabische Welt

Der u.g. Text war als Disqus-Beitrag für die Kommentarsektion der WELT gedacht, ist aber von den Moderatoren nicht veröffentlicht worden. Er bezieht sich auf den dort veröffentlichten Artikel “Dem Arabischen Frühling folgen die Islamisten” (Autor: Boualem Sansal)

Der “Arabische Frühling” musste einfach fürchterlich in die Hose gehen, weil die Region für eine grundsätzliche Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse in keiner Weise bereit ist.

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SYRIEN – Wie in Berlin die Zeit nach Assad geplant wird

DISQUS Kommentar zu: “Wie in Berlin die Zeit nach Assad geplant wird” (WELT Online)

Anmerkung: Der u.g. Kommentar ist ein bisschen emotionsgeladen. Wir bitten dafür um Nachsicht! Selbst dem sachlichsten Analysten platz manchmal der Kragen, wenn nicht enden wollender Unsinn produziert und von ausgewiesenen Experten (Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik / Auswärtiges Amt) auch noch unterstützt wird.

1. Ist der Sturz von Syriens Präsident Bashar al-Assad mit Informationen, die öffentlich zugänglich sind, nicht einmal in weitester Ferne zu erkennen.

Wenn die Situation unter den gegebenen Umständen so weiter geht wie bisher, kann man sich durchaus vorstellen, dass der syrische Sicherheitsapparat die Situation unter Kontrolle bringt und das Land über kurz oder lang wieder in den Griff bekommt.

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SYRIEN – Deutschland weist den syrischen Botschafter aus

Kommentar zu: “Deutschland weist den syrischen Botschafter aus” (WELT Online)

Herr Todenhöfer ist sicher einer welterfahrener Mann mit guten Absichten. Solche Menschen muss es geben, sonst wäre schon ziemlich viel Land unter überall.

Die jüngere Geschichte in Nahost (und nicht nur dort) zeigt, dass Interventionen kurzfristig unterdrückten Menschen helfen, jedoch langfristig oft noch mehr Unheil bringen, weil sich Demokratie nicht einpflanzen lässt, sondern aus einer Gesellschaft erwachsen muss.

Wenn schon in der Familie archaische Sitten herrschen, darf man nicht erwarten, dass mit einem politischen Umsturz ein Land über Nacht demokratisch wird.

Die Zeit nach einem Umsturz ist meist sehr kritisch, weil dann ein Machtvakuum entsteht, das gefüllt werden muss, ohne dass Chaos ausbricht, und reichlich “Oppositionelle” schon mit den Hufen scharren, um am Ende nicht viel anders zu agieren als die Despoten, die soeben gestützt worden sind.

Man steht mit der Entscheidung zu einer Intervention in gewissen Weise vor der Wahl zwischen Pest und Cholera und muss wählen, welches von beiden am Ende weniger Opfer hinterlässt, auch langfristig gesehen.

Dass Interventionen aus reiner Nächstenliebe und der Menschenrechte wegen angekurbelt werden, sollte man aber besser nicht annehmen.

Eigene Kosten und Nutzen für werden bei den Großmächten abgewogen, und dann fällt eine Entscheidung.